Was ist ADHS und wie wird es diagnostiziert?

in 9. Mai 2024
ADHS, oder Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, ist eine neurobiologische Stoffwechsel- und Funktionsstörung im Gehirn mit Ungleichgewicht der Botenstoffe (Neurotransmitter). In den davon betroffenen Hirnarealen ist die Informationsverarbeitung fehlerhaft. Das hat negative Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit, die Wahrnehmung und die Impulskontrolle.

Durch die stetige Reizüberflutung und die damit zusammenhängende Überforderung besteht dauerhafte Anspannung. Das Resultat sind die „typischen“ ADHS-Symptome wie mangelnde Konzentration, Hyperaktivität oder Impulsivität.

Da nicht jeder Betroffene die Leitsymptome gleichermaßen zeigt, wird ADHS laut DSM-IV mittlerweile in drei Subtypen unterschieden. Eine genaue Erklärung dieser findest du im nächsten Blogeintrag.

Ein wichtiger Bestandteil der Diagnose ist die Beobachtung des Verhaltens des Betroffenen in verschiedenen Situationen. Dabei werden die typischen Symptome von ADHS wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität beobachtet und bewertet. Auch Fragebögen für Eltern, Lehrer und andere Bezugspersonen können zur Diagnose beitragen.

Neben der klinischen Beurteilung können auch neuropsychologische Tests durchgeführt werden, um die kognitiven Fähigkeiten des Betroffenen zu überprüfen. Diese Tests geben Aufschluss darüber, wie gut der Betroffene seine Aufmerksamkeit steuern kann, wie impulsiv er handelt und wie gut er seine Handlungen planen kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Diagnose von ADHS nicht leichtfertig gestellt werden sollte. Es bedarf einer gründlichen Untersuchung und einer sorgfältigen Bewertung der Symptome, um sicherzustellen, dass die richtige Diagnose gestellt wird. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von ADHS kann jedoch dazu beitragen, dass Betroffene bessere Bewältigungsstrategien entwickeln und ein erfülltes Leben führen können.